Lemus‘ Plan: Abschied vom ITEI, Hallo zu einem neuen „Bürgergremium“

Gouverneur Pablo Lemus Navarro hat dem Kongress des Bundesstaates Jalisco einen Gesetzentwurf für ein neues Transparenzgesetz vorgelegt, der den Zugang zu Informationen und die Rechenschaftspflicht neu definieren soll. Es handelt sich dabei nicht um eine einfache Reform; es sieht die Auflösung des bestehenden Instituts für Transparenz, öffentliche Information und Datenschutz des Bundesstaates Jalisco (ITEI) und dessen Ersetzung durch eine völlig neue Struktur vor.
Die Säulen des neuen Transparenzgesetzes
Das erklärte Ziel der Initiative ist es, „Jaliscos Führungsrolle in Sachen Transparenz zu sichern“. Zu diesem Zweck enthält der Vorschlag mehrere Kernpunkte, die die derzeitige Lage verändern würden:
* Aufhebung des geltenden Rechts: Der Plan sieht die Aufhebung des geltenden Rechts vor, um Platz für eine völlig neue Gesetzgebung zu schaffen, die mit dem Allgemeinen Transparenzgesetz und den jüngsten Verfassungsreformen auf Bundesebene in Einklang gebracht werden soll, die ebenfalls auf eine Umstrukturierung dieser Behörden abzielen.
* Schaffung eines „Transparenz-Subsystems“: Anstelle des ITEI wird ein neues Modell vorgeschlagen. Dieses Subsystem würde von einem ehrenamtlichen Expertenbeirat und einem kleineren, operativen, dezentralen Gremium geleitet werden.
* Ein neues „Bürgergremium“: Gouverneur Lemus betonte, dass das neue Exekutivorgan vollständig in Bürgerhand sein und sich auf die Überwachung der Arbeit des staatlichen Rechnungshofs konzentrieren werde. Die Kandidatenliste für den Vorsitzenden und die Berater wird vom Ausschuss für soziale Teilhabe des Antikorruptionssystems und dem neuen Beirat vorgeschlagen.
* Kommunale Pflicht: Eine der zentralen Forderungen der Initiative besteht darin, dass das neue Gesetz nicht nur für die drei Regierungsgewalten, sondern für alle 125 Gemeinden Jaliscos eine verpflichtende Transparenz vorsieht. Ein Aspekt, der laut der Regierung in der föderalen Reform nicht klar genug thematisiert wird.
„Jalisco verdient echte Rechenschaftspflicht, wobei Transparenz im Mittelpunkt stehen sollte. Dieser Vorschlag berücksichtigt die Beiträge von Experten, die sich für die Schaffung dieses neuen Kontroll- und Rechenschaftsorgans für die Bürger einsetzen.“ – Pablo Lemus Navarro, Gouverneur von Jalisco.
Kontroverse und nationale Parallelen
Obwohl die Regierung die Initiative als Schritt hin zu einem effizienteren und bürgerorientierteren Modell darstellt, ist der Vorschlag nicht unumstritten. Die Abschaffung autonomer Organisationen wie der ITEI wird von Teilen der Zivilgesellschaft und der Opposition als potenzieller Rückschlag für die Machtkontrolle angesehen.
Diese Bewegung in Jalisco ist kein Einzelfall. Auf nationaler Ebene wurde eine Reform vorangetrieben, die das Nationale Institut für Transparenz, Informationszugang und Datenschutz (INAI) und seine staatlichen Pendants abschaffen soll. Kritiker dieser Entwicklung argumentieren:
* Zentralisierung der Macht: Durch die Übertragung der Funktionen eines autonomen Gremiums auf Ämter der Exekutive (wie etwa das Rechnungsprüfungsamt) geht die Unabhängigkeit der Aufsicht verloren.
* Abbau der Gegenmacht: Es wurden autonome Gremien geschaffen, um die Regierung von außen zu überwachen. Ihre Abschaffung schwächt die Fähigkeit der Bürger, sie zur Verantwortung zu ziehen.
* Risiko politischer Kontrolle: Obwohl es sich um eine „Bürgerorganisation“ handelt, könnte der Einfluss des Gouverneurs auf die Ernennung seiner Führungspersönlichkeiten seine Unparteilichkeit gefährden.
Die Regierung von Jalisco verteidigt ihren Vorschlag mit der Begründung, dass dieser auf 15 Bürgerforen mit der Teilnahme von mehr als 3.000 Fachleuten basiere und dass die Arbeitsrechte der ITEI-Arbeiter geschützt würden.
Die Zukunft der Transparenz in Jalisco liegt nun in den Händen des Staatskongresses. Die Diskussion und die letztendliche Verabschiedung dieses Gesetzes werden ein wichtiger Indikator für das Machtgleichgewicht und das tatsächliche Engagement für Rechenschaftspflicht im Bundesstaat sein.
La Verdad Yucatán